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Aus gesundheitlichen Gründen muss ich mein Ultra Cycling Projekt «Tour des Grisons 2017» vom 14. Juli absagen! Ganz unerwartet kommt diese Absage nicht.

Am 10. Mai hat mich eine virale Infektion für 2 ½ Woche komplett still gelegt und das nach einer, bis zu diesem Zeitpunkt, hervorragenden Trainingsphase. Das folgende Wiederaufbautraining war geprägt von ständigen gesundheitlichen Rückschlägen, doch in kleinen Schritten ginge es immer aufwärts. Ich konnte wieder Trainingseinheiten (in den Bergen) von 7-8 Stunden fahren. Am 18. Juni kam der nächst Tiefschlag! Diesmal in Form einer bakteriellen Infektion mit hohem Fieber. Mein Gesundheitszustand und die verordnete Antibiotikakur von 14 Tagen liessen kein weiteres Training zu. Im Gegenteil, die nach meiner ersten Infektion mühsam erarbeite Form war wieder dahin.

Am 2. und 3. Juli bin ich für 1 bis 2 Stunden wieder aufs Rad gestiegen – nicht zum wirklich trainieren, sondern nur um zu sehen, wie sich das anfühlt. Ein nochmaliges Wiederaufbautraining war bis zum 14. Juli nicht realistisch. Ich wollte aber bis zum 9. Juli – mit unterschiedlichen Belastungstests (Pass-Fahrten) – herausfinden, was denn jetzt überhaupt noch möglich sein könnte. Nach dem ersten Testtag (leichte Anstrengung) fühlte ich mich extrem müde. Am nächsten Tag folgte eine weitere Belastungsprobe (mittlere (+) Anstrengung) und die verlief überraschend gut, ja sogar sehr gut und meine Zuversicht, das Projekt doch noch in Angriff nehmen zu können, stieg. Der dritte Tag war als Ruhetag geplant und ausgerechnet an diesem Tag erlebte ich wieder einen Rückschlag. Der sofortige Arztbesuch brachte nichts zum Vorschein, was mich hätte beunruhigen müssen. Die wichtigen Werte waren alle im grünen Bereich. Aber es wurde mir bestätigt, dass ich bei Belastungen möglicherweise noch eine Weile mit solchen Aussetzern zu rechnen hätte.

Nach Absprache mit dem Arzt habe ich die Intensität der weiteren Belastungstests nicht mehr gesteigert. Es folgten noch 1 Test über 2 und einer über 5 Stunden im mittleren Belastungsbereich. Der folgende Erholungstag war zwar nicht ganz so schlecht aber auch nicht so wie erwartet.

Der Abend dieses Erholungstages (Sonntag 9. Juli) war der Zeitpunkt, wo ich mich entscheiden musste, ob ich das Projekt durchführen werde oder nicht. Ich hatte gehofft, dass mein Körper mir ganz eindeutige Signale senden würde ob Ja oder Nein. Das ist aber in der Form nicht eingetroffen – vielleicht hätte ich mich bis am Freitag 14. Juli nochmals ein gutes Stück besser gefühlt, aber ich musste mich am 9. Juli entscheiden.

Wesentlich für mein Entscheidung war:

Ich fühlte mich unsicher und konnte mir nicht wirklich vorstellen, das gesteckt Ziel zu erreichen. Und ich weiss aus eigener Erfahrung: «Die Leistungsgrenze ist dort, wo die Vorstellungskraft endet». Folgerichtig ist der Abbruch wohl die einzige richtige Entscheidung, wenn gleich es mir nicht einfach gefallen ist, dass Projekt abzusagen.

Ich bedanke mich allen, die mich bis dahin bei diesem Projekt begleitet und unterstützt haben.

Mit einem sportlichen Gruss,
Louis